Energie- und Stoffeffizienz bewerten - VDI 4663

Mit der Einführung und Nutzung der in DIN EN ISO 50001 EnMS sind Unternehmen zu einem Nachweis der Steigerung der energetischen Effizienz durch geeignete Maßnahmen verpflichtet. Hierfür werden in der Regel unternehmens-, standort- oder auch prozessspezifische Kennzahlen definiert, die in den Unternehmen gebildet und analysiert werden. Ziel der Kennzahlen ist eine sinnvolle Bewertung künftiger Veränderungen mit Blick auf den Energieeinsatz und –verbrauch. Hierfür ist auch das Festlegen von Referenzprozessen bzw. -perioden elementar.

Die neu entwickelte VDI-Richtlinie 4663 zur Effizienzbewertung technischer Prozesse ermöglicht es dem Anwender im Gegensatz zu herkömmlichen Energiekennzahlen, eine Kennzahl mit Bezug auf einen physikalisch begründeten Grenzwert zu erstellen. So können Anwender bzw. Unternehmen, die bereits einen fortgeschrittenen Stand in der Energieeffizienz erreicht haben, eine fundierte Aussage über Aufwand und Nutzen zur weiteren Steigerung der energetischen Effizienz treffen. Dies ermöglicht einen direkten Rückschluss auf den technischen und finanziellen Aufwand zur Prozessoptimierung entsprechende Maßnahmen.

Die Anwendung der VDI-Richtlinie 4663 als Grenzwert zur energetischen Bewertung sind besonders im Rahmen von Energieaudits, die seit der Einführung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) [EDL-G3] nach DIN EN 16247-1 [DIN 16247] durchgeführt werden, interessant, da anhand der Richtlinie Grenzen einer Optimierung identifizierbar sind.