Fraunhofer IPA

Spatenstich für Forschungsneubau

Mit dem Spatenstich eröffnete am 20. Mai Staatssekretärin Katrin Schütz vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg zusammen mit den Institutsleitern des Fraunhofer IPA und den Architekten symbolisch die Baustelle. Im entstehenden Neubau werden für und mit der Industrie Bearbeitungstechnologien für den Leichtbau entwickelt, um den Verbrauch von Energie und Werkstoffen in der Produktion nachhaltig zu senken.

Das geplante Gebäude U für Leichtbautechnologien am Fraunhofer IPA.
© Gewers & Pudewill GmbH
Das geplante Gebäude U für Leichtbautechnologien am Fraunhofer IPA.
Staatssekretärin Katrin Schütz vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg eröffnet zusammen mit den Institutsleitern Prof. Thomas Bauernhansl (li.) und Prof. Fritz Klocke (re.) des Fraunhofer IPA sowie Henry Pudewill (Mitte) von Gewers & Pudewill Architekten die Baustelle für den Forschungsneubau.
© Fraunhofer IPA/Foto: Rainer Bez
Staatssekretärin Katrin Schütz vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg eröffnet zusammen mit den Institutsleitern Prof. Thomas Bauernhansl (li.) und Prof. Fritz Klocke (re.) des Fraunhofer IPA sowie Henry Pudewill (Mitte) von Gewers & Pudewill Architekten die Baustelle für den Forschungsneubau.
© Fraunhofer IPA/Foto: Rainer Bez

Mit dem Spatenstich beginnen offiziell die Bauarbeiten für das neue Fraunhofer-Forschungsgebäude. Staatssekretärin Katrin Schütz vom Wirtschaftsministerium vertrat die Landesregierung bei der Eröffnung der Baustelle. »Mit dem Institutsneubau für Leichtbautechnologien des Fraunhofer IPA entsteht ein einmaliges Kompetenzzentrum, das die Expertise und das Know-how im Bereich der Bearbeitungstechnologien im Leichtbau bündeln und erweitern wird. Außerdem stärkt es weiter die Zusammenarbeit mit Industrie, kleinen und mittelständischen Unternehmen und weiteren Innovationspartnern im Themenfeld des Leichtbaus«, sagte die Staatssekretärin in ihrer Begrüßung. Professor Thomas Bauernhansl, der zusammen mit Professor Fritz Klocke das Fraunhofer IPA leitet, erklärte: »Im nun entstehenden Gebäude U entwickelt unser Institut ab 2021 für und mit der Industrie Verfahren, die den Verbrauch von Energie und Werkstoffen in der Produktion nachhaltig senken. Die entwickelten Leichtbaumaschinenkomponenten erfordern weniger Materialeinsatz und haben ein geringeres Gewicht, sparen im Betrieb also Energie ein. Die neu entwickelten Verfahren für die effiziente Bearbeitung von Leichtbauwerkstoffen wie CFK, Aluminium oder Multi-Material-Mixen machen darüber hinaus den Einsatz dieser Leichtbauwerkstoffe kostengünstig und wirtschaftlich.«

Für all diese Arbeiten benötigen die Forscher Produktionsmaschinen wie Hochleistungs-CNC-Maschinen, die teilweise zusammen mit Unternehmen entworfen werden und entsprechend industrielle Abmessungen haben. Typische Größen und Massen sind für die Aufstellfläche einer Fräsmaschine 40 bis 50 Quadratmeter bei einem Maschinengewicht von rund zwölf Tonnen. Diese Maschinen und Anlagen haben oft eine Höhe von drei Metern. Der Forschungsbetrieb und eine lange Gebäudenutzung bedeuten, dass es keine feste Bestückung des Labors mit Maschinen geben kann. Vielmehr orientiert sich der Maschinenbestand am Bedarf der Unternehmen und am Stand der Technik. Daher ist eine flexible Aufstellung von Maschinen notwendig. Maschinen müssen per Kran über bereits aufgestellte Maschinen gehoben werden können. Die Halle muss mit schwerem Gerät befahrbar sein und eine entsprechende Deckenhöhe haben. Auch der Boden muss für die hohen Maschinengewichte und Bewegungen geeignet sein.

Klebe- und Lötmaschinen für die Verbindungstechnik für Leichtbauwerkstoffe sind in speziellen Labors unterzubringen, die eine hohe Luftsauberkeit garantieren. Zur Montage von Bauteilen, vor allem zur Feinmontage, braucht es klimatisierte Räume, die von der eher verschmutzten Halle entkoppelt sind. Für die Simulationen, Analysen, Konstruktionen, Berichterstellungen etc., die an Bildschirmarbeitsplätzen stattfinden, werden ausreichend Büroflächen benötigt. Ein Transfer der Forschungsrgebnisse an ein breites Fachpublikum erfordert insbesondere Besprechungsräume sowie einen Seminarraum, der auch die Durchführung von größeren Tagungen ermöglicht.

© Fraunhofer IPA/Foto: Rainer Bez

Der Entwurf von Gewers & Pudewill Architekten aus Berlin fasst all diese Funktionen in einem Gebäude von etwa 37 Metern Breite und 55 Metern Länge auf 5700 Quadratmeter Grundfläche zusammen.

Die kompakte Organisation des Gebäudes ermöglicht kurze Wege von den Büros ins Technikum, wodurch ein intensiver Austausch zwischen Büroarbeitsplatz und Maschinenhalle einerseits und den IPA-Forschern und Entwicklern aus der Projektgruppe und den Unternehmen andererseits erfolgen kann.

Hintergrund: Finanzierung Bauteil U

Bauteil U: »Bearbeitungstechnologien im Leichtbau« des Fraunhofer IPA,Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e. V.

Gesamtkosten des Vorhabens: 21,4 Mio Euro

Betrag der finanziellen Zuwendung
aus EFRE-Mitteln: 10,7 Mio Euro
aus Landesmitteln: 5,35 Mio Euro
aus Bundesmitteln: 5,35 Mio Euro

Gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.